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Slow Fashion made in Hamburg

Im Durchschnitt kauft jeder Deutsche jährlich 60 Kleidungsstücke, eine Zahl, die stetig ansteigt. Gleichzeitig nimmt jedoch die Tragedauer einzelner Kleidungsstücke kontinuierlich ab. Diese alarmierende Entwicklung wird maßgeblich von der Modeindustrie vorangetrieben, die sich auf kurzlebige Trends, günstige Preise und eine geringe Lebensdauer der Kleidung konzentriert. Dieses Geschäftsmodell wird als Fast Fashion bezeichnet und profitiert nicht nur von den Arbeitsbedingungen in Niedriglohnländern, sondern verursacht auch mehr CO2-Emissionen als die Seeschifffahrt und der Flugverkehr zusammen.

DIE MODEBRANCHE WEIST EINEN ERHEBLICHEN NACHHOLBEDARF IN BEZUG AUF NACHHALTIGKEIT AUF.

Zum Glück gibt es Menschen wie Isabelle Mann, die mit ihrem Slow Fashion Label faible and failure Mode, Fairness und Nachhaltigkeit problemlos miteinander verbindet. Wir hatten das Vergnügen, sie im Zuge unseres Pop-ups in Hamburg im April kennenzulernen. Daher möchten wir sie euch gerne näher vorstellen.

Die Begeisterung für Mode wurde Isabelle praktisch in die Wiege gelegt. Bereits ihre Mutter studierte Modedesign, bevor sie in den 80er Jahren ein Geschäft für Wolle und Garne eröffnete, wodurch Isabelle schon als Kind das Stricken lernte. „Textilien waren bei uns zu Hause immer ein großes Thema. Auch meine Oma war sehr geschickt in solchen Sachen:” Nach dem Abitur trat die gebürtige Saarländerin direkt in die Fußstapfen ihrer Mutter und schrieb sich an der Berliner Esmond für Modedesign ein. Im Jahr 2016 und einen Umzug von Berlin nach Hamburg später begann sie ihren Master of Arts. Nach einem eher kurzen und unbefriedigenden Ausflug in die Modebranche entstand die Idee, etwas ganz Eigenes zu machen. Die Geburtsstunde von faible und failure mit der Idee, fair produzierte Strickdesigns zu entwerfen, umzusetzen und zu verkaufen.

HANDGEMACHT UND DIREKT VOR ORT ANPASSBAR

„Die größte Herausforderung war die Suche nach dem richtigen Garn“, erklärt Isabelle, die dafür nicht nur auf Messen in Hamburg unterwegs war, sondern auch in Italien. „Eine faire Produktion muss genauso stimmen wie die Qualität.“ Eine Philosophie, bei der auch Kompromisse gemacht werden müssen. „Am Ende muss ich entscheiden, was bedeutet Nachhaltigkeit für mich. Wolle von Angoraschafen ist zwar nicht vegan, aber die Kleidungsstücke, die wir aus dem Garn anfertigen, sind qualitativ sehr hochwertig und halten lange. Das ist ein entscheidender Aspekt für mich.“

Einfacher umzusetzen war die Suche nach MitarbeiterInnen: „Ich habe auf ebay Kleinanzeigen eine Suchanfrage aufgegeben. Das hat super funktioniert und es haben sich vor allem RentnerInnen gemeldet.“ Nur die Kommunikation sollte sich anfangs als noch etwas schwierig zeigen. „Wenn eine Person in Aachen sitzt, eine in Niedersachsen und ich in Hamburg ist es nicht leicht, im Detail zu vermitteln, was man in welcher Form haben möchte. Kleinere Abweichungen sind bei Handarbeiten zwar immer gegeben, aber der Stil muss natürlich überall derselbe sein.

Heute hat sie ein eingespieltes Team aus zwei Stricker- und drei Näherinnen. Business as usual gibt es aber trotzdem nicht. “Es ist ein Prozess, der immer weiter geht.“ Bei Isabelle heißt das, auch mal ungewöhnliche Wege einzuschlagen: „Aktuell überlege ich gemeinsam mit einer Freundin, selbst Schafe für die Wollproduktion zu halten. Vor Kurzem waren wir in Karlsruhe und haben uns eine alte englische Rasse angeschaut. Mein Schwiegervater hat eine Fläche mit Photovoltaikanlagen. Dort würden wir sie unterbringen.“ Es sind Ideen wie diese, die Isabelle und faible and failure so besonders machen und die es braucht, um Mode und Nachhaltigkeit noch enger zu kombinieren. Komplette Transparenz von den Ressourcen bis zum fertigen Produkt. Ein Ansatz, der sicherlich auch Isabelles Vorbild Vivienne Westwood gefallen hätte.

Ihr solltet also auch unbedingt mal nach unserem Pop Up in der Glashüttenstraße 5 bei faible and failure vorbeischauen, um Isabelle, ihre Ideen und Produkte kennenzulernen.

Good to know: Dienstags und samstags bietet Lisa unter ihrem Label „Rose von Sharon“ Schmuck aus recyceltem oder fairem Gold und Silber an – auch während unseres Pop ups.
Mit ihrer „Fair and Brilliant“ Kollektion hat sich die gelernte Goldschmiedin zusätzlich auf Diamant- und Trauringe mit Labordiamanten und fairen Steinen spezialisiert.